Tipps fürs Interview
Bei Interviews im Rahmen der Projektakquise, beim vertrieblichen Pitch oder bei Vorstellungsgesprächen ist es wichtig, andere von sich zu überzeugen. Doch wie verkauft man sich selbst am besten, was gilt es zu beachten und welche Tipps sind zu empfehlen?
Die Ausgangslage: Bewertet werden vier Kompetenzfelder
Meistens sind es mehrere, verschiedene Eigenschaften, die zur abschließenden Bewertung führen. Diese lassen sich gemäß der gängigen Literatur in vier Kompetenzfelder einordnen.
Tipp 1: Persönliche und soziale Kompetenzen sollten nicht negativ sein
Auf der persönlichen und sozialen Ebene geht man in der Regel von guten Eigenschaften aus. Zwar kann man durch besonders positive Ausprägungen in diesen beiden Kompetenzfeldern punkten, aber oft genügt es bereits, hier nicht negativ aufzufallen!
So sollte man z.B. immer und ohne Ausnahme gepflegt und pünktlich zum Vorstellungsgespräch erscheinen. Das gilt auch und vor allem in Zeiten von Interviews per Videokonferenz. Sorry, aber es macht einfach keinen guten Eindruck wenn man schlecht vorbereitet oder auf den letzten Drücker in ein vorab terminiertes Interview kommt.
Tipp 2: Fach- und Methodenkompetenzen führen zum JA
Auch wenn ich mehrfach erlebt habe, dass jemand im Interview aufgrund einer sehr sympathischen und humorvollen Art den Zuschlag erhalten hat, so sind es gerade bei externen Mitarbeitern meistens die beruflich relevanten Erfahrungswerte aus den Bereichen der Fach- und Methodenkompetenz, die zum JA des Gegenüber führen.
Allerdings sollte jedem bewusst sein, dass die pure Existenz guter Fachkenntnisse und souveräner Vorgehensweisen allein nicht ausreicht. Wichtig ist nämlich, dass alle für das Projekt essenzielle Ausprägungen nicht nur vorhanden, sondern auch sichtbar sind und erkannt werden!
Tipp 3: Im Interview ist Zeigen besser als Sagen
Der Interviewpartner soll selbst den von euch gewollten Eindruck gewinnen.
Die goldene Regel in jedem Pitch, Interview oder Vorstellungsgespräch ist dafür zu sorgen, dass dem Gegenüber die positiven Eigenschaften auffallen! Diesbezüglich eine Bitte: Sagt dem Entscheider nicht, was er von Euch halten soll, sondern zeigt es ihm. Tretet gut vorbereitet, selbstsicher und verlässlich auf. Informiert Euch im Vorfeld, welche Erfahrungswerte von Bedeutung sein könnten. Zeigt Interesse. Hört gut zu. Geht auf Fragen sinngemäß ein. Fokussiert einerseits all eure bisherigen, für das anstehende Projekt relevanten Erfolge. Und vermeidet andererseits mit irrelevanten Tätigkeiten eures Lebens abzuschweifen…
Tipp 4: Spezialfall Videokonferenz
Im Interview schaut man seinen Gegenüber an und bei Videointerviews sieht man in die Kamera. Daher ist es sinnvoll, Fragen wie „verziehe ich gerade unbemerkt das Gesicht?“, „lächle ich oft genug?“, „wer schaut mich an, wer sucht Blickkontakt, hört mir noch jemand zu oder schweife ich ab?“, usw. im Auge zu behalten. Ein einfacher Weg der Umsetzung ist, das eigene Videobild und ggf. wichtige abzulesende Informationen in der Nähe der Kamera zu platzieren. Aber Achtung: Während das Mitschreiben von Informationen positiv wahrgenommen wird, ist der Eindruck des Ablesens negativ.
Hinsichtlich der Vorbereitung sollte generell auf eine gut funktionierende Übertragung und ein aufgeräumtes Erscheinungsbild geachtet werden. Ein im Hintergrund sonnendurchflutetes Fenster was das eigene Bild zu dunkel und bis zur Unkenntlichkeit erscheinen lässt, kann man genauso vermeiden wie ohrenbetäubenden Lärm von der Baustelle nebenan. Eine schlechte Internetverbindung, eine schlecht funktionierende Webcam oder ein fehlerhaftes, knarzendes Mikrofon wollen nicht so richtig zu dem Bild des vom Kunden dringend gesuchten (selbständigen) Experten passen. Gleiches gilt übrigens auch für einen chaotisch, unaufgeräumten Schreibtisch oder dem Teller mit dem halb fertig gegessenen Mittagessen (kein Scherz, alles schon gesehen!).
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Ramin Radpour
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